BIOGRAFIE
«Ich denke viel an meine
Familie und chinesische Kultur, wenn ich Songs schreibe. Und
wenn ich singe, hab’ ich manchmal das Gefühl, sie
hören mich. Die Musik ist meine Verbindung nach Hause.»
Im Frühling 1974 kam Jamie Wong-Li in Hong
Kong auf die Welt. Als Tochter chinesischer Eltern entsprang
sie aus deren leidenschaftlichen Liebe. Doch sorgte die grosse
Leidenschaft für Unruhe und führte zur Trennung.
Ein prägendes Erlebnis für Jamie, aus dem sie noch
heute für ihre Musik und Texte schöpft. Weil die
Mutter später einen Schweizer zum Mann nahm, verliessen
sie die chinesische Heimat, um in der Schweiz zu leben. Der
Abschied von Jamie Wong-Li’s Kultur war ein weiteres
Ereignis, das Narben hinterliess.
«Als ich mit 6 Jahren in die Schweiz kam,
fragte ich meine Eltern jeden Tag, wann wir wieder nach Hong
Kong zurückgingen. Ich hatte furchtbares Heimweh. Ich
verstand die Kinder hier nicht, und sie verstanden mich nicht,
und zugleich sehnte ich mich so sehr nach Kontakt und Integrität.
So wurde ich zu einem geeigneten Objekt, das man hänseln
und prügeln konnte. Es war erniedrigend und verletzend.
Ich hatte damals nur eine Welt, in die ich gehen konnte, in
der ich mich verstanden und angenommen fühlte: Musik.»
Ein Jahrzehnt lang war das Tanzen alles für
Jamie. Leidenschaftlich widmete sie sich dem Klassischen Ballett,
dem Jazz-, Modern- und Stepp-Tanz und nahm Schauspielunterricht.
Als ihr Körper diesen Drill nicht mehr verkraftete, wandte
sie sich ganz dem Musizieren zu, nahm Klavier- und Gesangsunterricht.
Mit Schülerbands stand sie das erste Mal als Sängerin
auf der Bühne. Es folgten danach viele Auftritte mit
verschiedenen Bands.
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